Das Stadtarchiv Historicum Stolberg am Zinkhütter Hof, ist eine introvertierte Bauaufgabe mit extrovertiertem Anspruch. Es ist nicht nur Raum für die Bewahrung der Vergangenheit, sondern auch ein Ort der Bildung und des Diskurses, durch den ein neues historisches Bewusstsein der Bürger entstehen soll. 
Das Gebäudeensemble ist in die drei Funktionen des Bewahrens, Entdeckens und Erfahrens unterteilt. Im südlichen Baukörper, dem Magazin, werden die Archivalien aufbewahrt. Der massive, geschlossene Riegel zeigt seine Schutzfunktion nach Aussen. Im Erdgeschoss der Bestandsvilla gelangt man zunächst zum Empfang und dem Büro der Archivare. Dahinter befindet sich der Lesesaal mit der Bibliothek, in dem die Nutzer die Archivalien studieren können. Der nördliche Baukörper enthält den Ausstellungs- und Vortragsraum, in dem die Historie an die Bürger herangetragen wird. Durch zwei große Schaufens- ter wird die Funktion und Zugänglichkeit von aussen ablesbar. Der freie Grundriss kann durch einstellbare Wandscheiben an verschiedene Ausstellungen angepasst werden. 

Zwischen diesen drei Elementen verlaufen zwei Pergolen. Sie ragen zu beiden seiten über die Gebäude hinaus und bilden so die Ver- bindung der Gebäude untereinander, sowie mit dem Museumsareal und dem hinter dem Historicum gelegenen Plateau, auf dem der weithin sichbare Kamin trohnt. Es entsteht ein Beweungsraum, der alles Innere und Äußere miteinander vernetzt und die Besucher Stolbergs Geschichte und das Areal entdecken lässt. Zusammen mit dem Magazin und dem Ausstellungsgebäude fassen sie den Museumshof, dessen strenge Axialität sich aktuell im Bereich hinter den Museumsbauten verliert. Des Weiteren definieren sie auch die beiden nördlichen Zugänge, von denen die Besucher nun zum Historicum geleitet werden. Auf der Rückseite der Villa ensteht ein Garten, der als Kontrast zu Museumshof einen ruhigen Aufenthaltsort bildet. Von dort aus gelangt man durch den Birkenhain zum Kamin. Wie die Villa, sind auch Ausstellunsgebäude und Magazin in Backstein ausgeführt und fügen sich somit in den historischen, industriellen Kontext ein. Auch die Pergola aus verzinktem Stahl nimmt in ihrer Materialität Bezug auf die geschichte des Zinkhütter Hofs.
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